Ein Grund, warum viele Selbstständige Content-Erstellung nicht mögen: Sie stresst, weil man gefühlt ständig etwas Neues produzieren und veröffentlichen muss. Neues, für das eh keine Zeit mehr übrig ist, weil schon so viel los ist. Was also tun? Lies diesen Artikel und du erfährst, was den hektischen Feuerwehr-Modus beim Content-Erstellen meist auslöst und wie du ihn beenden kannst.
Inhalt:
Wann soll ich Content erstellen, wenn eh zu wenig Zeit ist?
Content-Erstellung, das ist so eine bekannte „Pflichtaufgabe“, die ja enorm wichtig erscheint, aber auch enorm viel Raum einnehmend. Dabei entsteht schnell eine hektische Dauerspirale und ein Gefühl, permanent etwas produzieren zu müssen, als sei man eine Content-Maschine. Kaum ist der eine Post geschrieben, drängt die Zeit wieder und es muss bald was Neues her. Ganz nebenbei wollen Kundenarbeit und Werbung für aktuelle Angebote ja auch noch untergebracht werden. Und dann? Der geplante Blogartikel erscheint nicht. Nicht heute, nicht nächste Woche.
Das geplante „Freebie“ steht immer noch auf „in Planung“, aber insgeheim ist klar: So schnell wird das nichts. Zum Heulen!
Die Nr.-1-Ursache für den hektischen Feuerwehrmodus und Content-Hamsterrad
So paradox es klingt, aber der Grund dafür, ständig hektisch neuen Content erstellen zu müssen, ist zu wenig Content. Oder sagen wir besser: zu wenig vom richtigen Content, denn da gibt es gravierende Unterschiede, die einem kaum jemand mal wirklich klar erklärt.
Also: Wenn du im Feuerwehrmodus bist und ständig etwas Neues an Content erstellst, dann kann es sehr gut sein, dass du einmal kurz innehalten und dir die Art deines Contents ansehen solltest.
- Sind es eher Inhalte, die auf ein nahendes Event oder ein aktuelles Angebot hinweisen? Z.B. der Post zum Workshop, der schon nächste Woche stattfindet oder der Newsletter, der nun dringend ein paar Buchungen generieren muss und deshalb schnell auf die noch freien Plätze in deinem Coaching hinweist?
Solche Art von Content ist wichtig, aber – und hier sind wir am Knackpunkt – eher auf kurze Sicht.
Angebots-Content verkauft das, was jetzt aktuell da ist.
Newsletter mit Event-Tipps rücken das in den Fokus, das jetzt gerade als Info raus muss.
Wichtig zu wissen: Beide richtigen sich in der Regel an Menschen, die dich schon kennen: ehemalige Kund*innen, deine bestehende Newsletter-Liste, die mehr oder weniger aus den gleichbleibenden Leuten besteht.
Das Problem dabei: Nicht jeder, der mal dein Kunde war oder Interesse für dein Thema hatte, hat einen gleichbleibend hohen Bedarf an deinem Thema oder deiner Unterstützung. Das ist normal und okay. Wenn du also mit den immer gleichen Personen sprichst, wirst du mit der Zeit überdurchschnittlich oft ein „nein“ oder eben keine Reaktion zurückbekommen.
Die erste logische Reaktion? Der Gedanke, dass du noch mehr tun musst. Dabei dreht sich das Hamsterrad immer schneller und Marketing fühlt sich nach „Himmel, ich mach doch schon SO VIEL“ an. Dabei müsstest du meist gar nicht mehr tun, sondern andere Dinge.
Was viele vernachlässigen: Langfristigen Content für neue Sichtbarkeit
Was an dieser Stelle wichtig wäre: Neben den kurzfristigen Content-Pieces auch für langfristige Sichtbarkeit zu sorgen. Beides geht im besten Fall Hand in Hand:
- Der Content, der an die, die schon da sind, verkauft
- Und der, der währenddessen neue Leute anzieht, damit auch in Zukunft jemand kauft, weil die bestehenden Kontakte nicht für immer Bedarf haben
Ein Hinweis an dieser Stelle: Es gibt noch einige weitere Content-Arten, aber die beiden sind die wichtige Basis. Die sollten einfach da sein und das regelmäßig.
Beispiel kurzfristig vs. langfristig wirksamer Content:
Wenn du nächste Woche einen Workshop zum Thema „Familiensystem begreifen: Wie du Harmonie in euer Leben bringst“, gibst und die Plätze füllen willst, nützt ein Blogartikel zum Thema „5 Gründe, warum es zu Stress im Familiensystem kommt“ heut eher wenig. Weil Blogartikel langsam Sichtbarkeit aufbauen.
So ein Blogartikel ist natürlich eine Vertiefung des Themas für die, die schon in deiner Welt sind, aber vor allem ein Sichtbarkeitsbringer für morgen und übermorgen. Es ist also wichtig ihn zu schreiben und darüber hinaus kurzfristigen Content, der den Workshop jetzt verkauft.
Damit du den hektischen Feuerwehr-Modus beenden kannst, braucht es also ein für dich praktikables Vorgehen, um beides auf dem Schirm zu haben und rechtzeitig umzusetzen. Nicht nur das eine oder das andere.
- Erstellst du nur kurzfristig wirksamen Content, kommunizierst du mit einer sich verkleinernden Gruppe und gerätst in einen immer heftigeren Feuerwehr-Modus mit dem Gefühl noch mehr machen zu müssen.
- Erstellst du nur langfristig wirksamen Content, brauchst du entweder sehr viele Rücklagen oder einen langen Atem, bis ein ausreichend großes Publikum da ist und das Glück, dass sie kaufen, ohne dass du auf deine Angebote aufmerksam machst. 😉
Beides ist wichtig für eine entspannt Sichtbarkeit und stabile Verkäufe.
Aber ja, da sind wir beim nächsten Problem. Doch auch dafür gibt es eine Lösung: Juchhe!
Wie du beim Content-Erstellen vorankommst, auch wenn strenge Content-Pläne dich einengen
Das Zauberwort lautet tatsächlich: vorausschauende Content-Erstellung. Ich weiß, das hat einen faden Beigeschmack, so sehr vernünftig, ähnlich wie „Nimm Vollkornmehl, statt Weißmehl“. Wir wissen alle, dass uns das guttun würde, aber machen tun es halt nur ein paar. Aber es wäre tatsächlich enorm sinnvoll, weil es dir eben den Stress hintenraus erspart und dich zudem nachhaltig sichtbar macht. Also so, dass fortlaufend neue Leute zu dir kommen und du nicht fünf Jahre mit der immer gleichen Gruppe redest, während deren Leben und Interessen sich ja auch weiterdrehen.
Vorausschauende Content-Erstellung meint auch planen, ja. Aber halt, bevor du nun das Handtuch wirfst, lass mich das etwas genauer erklären. Planung ist nicht so verkehrt wie ihr Ruf es sein mag und sie muss auch nicht super starr und einengend sein. Planung darf sich nämlich dir und deinem Leben anpassen, statt umgekehrt.
Was meine ich damit?
Ich arbeite ja permanent mit Selbstständigen daran, guten Content für ihr Business zu planen und diesen dann auch umzusetzen. Also daran zu schauen:
- Welcher Content ist gerade wichtig für mein Business?
- Was brauche ich für aktive Verkaufsaktionen?
- Was hilft mir, neue Leute anzuziehen?
Und bei diesen Planungen stelle ich immer wieder fest: Jeder plant ein bisschen anders. Während manche sehr strukturiert sind und Priorisierungen und Terminierungen abgöttisch lieben, weil sie ihnen etwas Verbindliches geben, kriegen andere Stressflecken beim Gedanken daran sich eine Frist für den nächsten Blogartikel zu setzen.
Ich selbst bin übrigens eine Mischung und plane meine Themen durchaus strategisch, weil es einfach viel Sinn macht, erhalte mir aber auch Raum für Spontanes und habe quasi nie Artikel ewig lange fertig vorproduziert auf Lager. Auch, wenn das viele denken mögen. 😉 Manche werden innerlich unruhig, wenn sie gar nichts vorproduziert haben.
Und weißt du was? Das ist okay!
Es ist okay, Listen-Fan zu sein und bei jedem weiteren Häkchen auf deiner Content-To-do-Liste ein zufriedenes Grinsen zu haben.
Es ist genauso okay, morgens um 06:00 Uhr unter der Dusche einen spontanen Einfall zu haben und mit wehendem Handtuch an die Tastatur zu springen, um es jetzt sofort aufzuschreiben, weil du es sonst nicht mehr fühlst.
Aber was beiden Typen (und allen Varianten dazwischen) meist sehr gut hilft ist dennoch vorher einen Rahmen zu setzen. Also schon mal zu durchdenken, welche Themen generell bei dir gerade jetzt und auch grundsätzlich Sinn machen. Weil dann die nächste Umsetzungszeit direkt produktiv startet, statt mit lähmender Grübelei, was heute eigentlich dran wäre. Und der nächste Geistesblitz dadurch in der Regel super zum aktuell wichtigen Schwerpunkt passt.
Also: Lass den Gedanken los, dass „ordentliche Content-Erstellung“ bedeuten muss jeden Mittwoch von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr an deinem Blogartikel zu sitzen und dergleichen, sondern gönn dir Flexibilität im vorausschauenden Handeln. Denn wirklich dauerhaft umgesetzt bekommst du dein Marketing eh nur, wenn der Weg auch zu dir passt.
Eine Empfehlung an dieser Stelle: Wenn du Lust hast, gemeinsam mit mir und einer feinen Gruppe anderer Solo-Selbstständiger an deinem Content zu arbeiten, zu planen oder dich inspirieren zu lassen, schau dir gern mal den Content-Club an. Da gibt’s genau das regelmäßig.






