Schultern hochziehen, seufzend durchatmen und frustriert feststellen, dass es schon wieder Zeit ist, Content zu erstellen, denn das muss ja schließlich sein – so oder so ähnlich sieht es bei vielen Selbstständigen aus. Contenterstellung gehört irgendwie dazu, ist aber leider oft eher nerviger Stressfaktor als Lieblingsaufgabe. Wenn du zwar weißt, wie sinnvoll es für dein Business ist, Content zu erstellen, aber es in der Realität eher als lästiges Übel wahrnimmst, lade ich dich zu einem kleinen Perspektivwechsel ein, der dir helfen soll, Content ab sofort positiver zu sehen. Lies gerne weiter.
Contenterstellung: das lästige Pflichtprogramm mit „Mag nicht“-Charme
Content zu erstellen, also Blogartikel zu schreiben, Postings für Social Media zu kreieren oder Newsletter zu verschicken hat manchmal (leider!) den Charme einer Steuererklärung. Sinnvoll, aber „Bääh, muss ich wirklich???“ Viele Selbstständige sehen das Marketing für ihr Business als lästige Pflicht, die halt erledigt werden muss, aber nicht will. Die Folge? Es bleibt liegen und wird aufgeschoben, weil ja eh schon so viel los ist, dass auch gar kein Kopf für das Contentthema da ist.
Dass das eigene Marketing hinten runterfällt, ist gewissermaßen normal, haben wir als Solo-Selbstständige doch echt eine Menge Hüte auf. Und wer nicht selbst Marketing als Business betreibt, sondern dieses „nur“ zusätzlich macht, hat verständlicherweise andere Lieblingsbereiche, denen er lieber Zeit widmet. Die Arbeit im eigenen Kernbereich zum Beispiel.
Marketing regelmäßiger zu machen, kann man sich mit etwas Übung aneignen. Bewährte Tipps, um regelmäßiger zu bloggen oder auch unterstützende Räume mit Inspiration und Support fürs regelmäßige Marketing können sehr hilfreich sein.
Doch am Gefühl der Abneigung dieser lästigen Aufgabe gegenüber ändert das oft nur wenig, oder sehr langsam etwas. Genau deshalb möchte ich dir einen Blickwinkel zeigen, den du bisher vielleicht noch nicht wahrgenommen hast.
Perspektivwechsel: Was darf ich alles sagen?
Wie wäre es, wenn du „Contenterstellung“ nicht als ein „Müssen“ sondern vielmehr als ein „Dürfen“ wahrnehmen könntest? Denn Content Marketing bedeutet nicht, dass du zwangsweise Artikel 1, 2, 3, …. 25 abhaken musst und dabei einengend strenge Kriterien befolgen musst, die sich furchtbar steif anfühlen. Nein, Marketing für dein Business zu machen und dafür deine Inhalte zu nutzen, ist dein direktes Sprachrohr. Du musst nicht kommunizieren, du darfst! Was für ein riesiges Privileg ist das, wenn wir es mal so betrachten?!
Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt ist resümiert der Global Expression Report 2024 Was für eine krasse Zahl, oder?
Gerade Frauenrechte sind in vielen Ländern gefährdet oder massiv beschnitten. Auch hier bei uns in Mitteleuropa gibt es durchaus noch starke Hürden, die manchmal gar nicht so bewusst sind. Das deutsche Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellte fest, dass Frauen, die sich öffentlich zu politischen Themen äußern, häufig Ziel von Hassbotschaften im Netz sind. (Quelle: PDF-Dokument des Ministeriums)
Ob und wie sehr wir in unserem Business politische Äußerungen tätigen, ist noch mal ein Thema für sich. Ich persönlich finde Haltung zu zeigen z.B. gegen rechts wichtig und notwendig. Aber auch wenn wir mal „nur“ beim Marketingthema bleiben, zeigt sich: Sich zu äußern kann Gegenwind erzeugen. Sich zu äußern ist nicht immer gern gesehen. Sich zu äußern und sichtbar zu werden, das kann erst einmal Angst machen oder ein mulmiges Bauchgefühl. Verständlich.
Aber: Wenn du in einem Land lebst, das dir Meinungsfreiheit und das Recht zur Äußerung deiner Ansichten gewährt, dann genießt du ein großes Privileg. Du darfst dich äußern. Du darfst ein eigenes Business führen und darüber sprechen. Du darfst deine Meinung sagen.
Wie wertvoll, dieses nutzen zu können, oder?
Teile, was du liebst, statt Pflichtaufgaben abzuhaken
Wie wäre es, wenn du künftig in deinem Marketing nicht mehr bedauerst, was du angeblich alles erledigen musst, sondern anfängst dir bewusstzumachen, was du alles sagen darfst?
- Du darfst von deinem eigenen Business erzählen!
- Du darfst einem deiner liebsten Themen eine Bühne geben!
- Du darfst Einfluss auf die Wahrnehmung deines Themas nehmen, einfach dadurch, dass du deine Standpunkt teilst.
- Du darfst deiner Kreativität, deiner Vision, deinem inneren Antrieb Raum geben und dich mitteilen.
Wie schön wäre es, wenn mehr Menschen verstünden, wie großartig der Bereich ist, in dem du unterwegs bist?
Wie viel Potenzial gibt es da noch zu entdecken, von dem viel zu wenige wissen?
Was hat dich dazu bewogen genau diese Selbstständigkeit zu starten und was willst du damit bewegen?
Erzähl davon! Genau dafür ist dein Content da.
„Content“, das ist ein sperriges Wort, aber wenn wir die reine Begrifflichkeit mal außen vor lassen, ist jeder Inhalt, den du für dein Business erstellst, eine Brücke, die eine Verbindung aufbauen kann. Eine Brücke, die du mit deinen Worten für andere Menschen, die von deinem Thema nicht so viel Ahnung haben oder vielleicht bisher keinen Zugang dazu finden, baust. Es ist ein zutiefst verbindendes Element und allein deshalb in einer Welt wie unserer keine Last, sondern ein Geschenk.
Dein eigener Content ist dein Privileg gehört zu werden.
Dein eigener Content ist dein Privileg, deinem Thema deine ganz individuelle Note zu geben und dich eben nicht in Schablonen pressen zu müssen.
Er ist deine Spielwiese und dein Fenster nach außen.
Lass dieses Fenster nicht einstauben, sondern sorg für klare Sicht, indem du dich äußerst. Indem du schreibst. Für dein Business und die Menschen, denen du damit helfen möchtest. Nicht für irgendeinen Marketing-Abhakplan, der sich einfach nur lästig anfühlt.
Es ist dein Raum. Nimm ihn ein!