Die Startseite ist das Schaufenster in deine Businesswelt und eine der wichtigsten Seiten deiner Website. Doch es gibt einige häufige Fehler, die dieses Schaufenster leider abschreckend, statt einladend werden lassen. In diesem Artikel verrate ich dir alle drei und auch, wie du mit einfachen Mitteln das Beste aus deiner Startseite rausholst. Lies hier weiter.
Inhalt:
Die Startseite als erste Orientierungsgeberin
Stell dir vor, du schlenderst durch eine belebte Fußgängerzone, schaust mal links, mal rechts und wirfst einen Blick auf die vielen Geschäfte und Schaufenster. Du machst dir einen ersten Eindruck, wo es was gibt und bekommst vielleicht Lust mal in den einen oder anderen Laden zu gehen. Die Schaufenster sind wie eine Art Versprechen, was dich darin erwartet und machen neugierig auf mehr. Nicht mehr, aber auch nicht weniger, macht deine Startseite online für dein Business. Sie macht Lust auf mehr und weckt das erste Interesse bei deinen Websitebesucher*innen, noch zu bleiben und mehr zu erfahren. Du kannst sie dir also wirklich wie ein Schaufenster vorstellen: Sie gibt einen ersten Überblick, eine erste Orientierung. Würde sie alles, was es irgendwo über dein Business zu sagen gibt, enthalten, wäre dieses Schaufenster ziemlich vollgestopft und alles, aber nicht mehr einladend.
Ein anderes Bild, das du mitnehmen kannst, ist das einer Touristeninformation. Hier kommen neue Leute bzw. eben Gäste an, informieren sich über Angebote und was so los ist und werden weiterverwiesen. Genau das macht auch deine Startseite: Sie gibt eine erste knappe Information und verweist dann weiter.
Welches Bild gefällt dir besser? Das des einladenden Schaufensters oder das der Touristeninformation für neue Gäste? Nimm dir deinen Favoriten gerne als Eselsbrücke mit.
Und nun zu den drei großen Hindernissen, die sowohl das Schaufenster als auch die Touristeninformation in ihrer Funktion behindern können, wenn sie bewusst oder unbewusst auf deiner Startseite platziert werden.
Startseiten-Fehler Nr. 1: Die Seite ist zu vollgepackt
Was passiert, wenn ein Schaufenster zu vollgestellt ist? Es wird unübersichtlich und wirkt schnell unordentlich. Und es verwirrt, weil man nicht mehr so richtig erkennen kann, worum es in einem Laden eigentlich geht.
Was passiert, wenn an der Touristeninformation gleich der Guide von Tour Nr. 1., der von Tour Nr. 2 und auch der von Tour Nr. 3 auf dich zustürmen, dir die Schwimmweste in die Hand drücken, den Lageplan aushändigen oder dich auf das richtige Schuhwerk hinweisen und sagen, dass ihr in 5 min starten könnt? Du bist möglicherweise überrumpelt, weil du erst mal schauen und dich dann für ein Angebot entscheiden wolltest.
Genau das passiert, wenn eine Startseite zu vollgepackt ist. Das Auge weiß nicht, wohin es zuerst schauen soll und das Hirn funkt „Hilfe, Überforderung!“
Was z.B. sehr oft passiert: Die Texte der Startseite sind sehr lang, unnötig lang. Doch was heißt in dem Zusammenhang „unnötig“? Wann ist es denn genug und ab wann zu viel Text auf einer Startseite? Gibt es eine Mindest- und Höchstwortanzahl für Startseitentexte? Nein, die gibt es nicht. Aber diese Seite sollte so sehr wie kaum eine andere atmen können. Kurz, präzise Texte, gerne viel Weißraum dazwischen und Informationen, die auf den Punkt kommen. Doch wie machst du das konkret, wenn du eben viel zu sagen hast?
Tipp Nr. 1: Präziser Einstieg mit deiner Kernaussage
Was schon enorm viel Klarheit auf den ersten Blick schafft, ist eine Kernaussage, oder auch Elevator Pitch für dein Business. In diesem fasst du kurz und knapp zusammen, worum es bei dir im Wesentlichen geht. Das ist generell ein lohnenswertes Kommunikationstool für dein Marketing, aber auf der Startseite quasi unverzichtbar. Direkt am Anfang der Startseite kannst du deine Kernaussage platzieren und damit für erste Klarheit sorgen. Und verhindern, dass Menschen gleich wieder wegklicken, weil sie verwirrt sind von zu viel Information.
Tipp Nr. 2: Vermeide inhaltliche Dopplungen direkt hintereinander
Was ich auch sehr häufig sehe: Viele Selbstständige sagen mit mehreren aufeinander folgenden Sätzen das eigentlich Gleiche aus, nur in jeweils etwas anderen Worten.
Ein Beispiel:
„Ich helfe dir dabei deinen eigenen Weg nach deinen Bedürfnissen zu gestalten. Du findest bei mir Möglichkeiten ganz nach deinen Wünschen zu leben, so wie du es dir für dich selbst wünschst. Mein Ziel ist es, dass du deinen Weg findest, auch auf dich zu hören und deine Bedürfnisse zu beachten, nicht nur auf die der anderen“
3 Sätze, die aber im Grunde eine sehr sehr ähnliche Aussage haben. Hier könntest du guten Gewissens den Text kürzen und die Startseite dadurch übersichtlicher halten. Schau gern mal in deinen eigenen Texten, solche sich stark ähnelnden Wiederholungen gibt es wirklich sehr oft. Es kommt der Seite sehr zugute, wenn du an diesen Stellen eine Entscheidung für einen der Sätze triffst, statt sie alle stehenzulassen.
Startseiten-Fehler Nr. 2: Ein großes Header-Bild ohne Text
Eine Website lebt nicht vom Text allein, sie braucht auch Bilder. Doch eine Sache sehe ich ganz häufig, die ein enorm großes Risiko birgt, die Leute gleich auf der Startseite wieder zu verlieren: ein sehr großes Bild im Kopfbereich der Seite (Headerbereich, above the fold), ohne informativen Text darauf.
Das ist super schade, denn Text und Bild brauchen einander. Ein Bild ist in diesem Bereich wirklich empfehlenswert, um ein leichtes Ankommen zu ermöglichen, aber ein Bild alleine lässt zu viel offen.
- Was genau soll dieses Bild sagen?
- Worum geht es auf dieser Seite?
- Was bekomme ich hier?
All das bleibt offen, wenn dem Bild kein begleitender Text angefügt wird.
Also besser kein Bild auf der Startseite?
Doch, auf jeden Fall! Sehr gerne auch eins von dir persönlich, um gleich einen authentischen Einstieg zu erschaffen. Aber gönn deinem Foto oder Bild unbedingt eine ergänzende Info. Was kann das sein? Zum Beispiel eine Kurzfassung deines Elevator Pitches oder der wichtigste Nutzen, den du mit deiner Arbeit stiftest.
Früher hieß es immer „Wenn die Leute die Zeitung erst auseinanderfalten müssen, um mehr zu erfahren, ist es schlecht, weil es Leser*innen kostet“. Heute online ist es nicht der Faltvorgang, sondern das Scrollen. Am besten ist es, wenn VOR dem ersten Scrollen klar ist, worum es auf der Seite geht. Das hilft enorm, die Menschen, die bei dir richtig sind, einzuladen auch zu bleiben und sich umzusehen.
Wenn sie raten müssen, worum es geht, ist es eher ungünstig.
Startseiten-Fehler Nr. 3: Zu viele Details auf der Startseite
Apropos bleiben. Viele Selbstständige meinen es besonders gut und das meine ich durchaus positiv. Sie wollen gerne alle Informationen transparent zur Verfügung stellen, weil sie niemanden über den Tisch ziehen wollen, sondern es ehrlich mit ihren Kund*innen meinen. Das führt dann aber oft dazu, dass die Website-Texte sehr lang und ausführlich werden (siehe Punkt Nr. 1), oder dazu, dass sie viele Details direkt auf der Startseite nennen, die an anderer Stelle besser aufgehoben wären. Wenn du dir den Aufbau einer Website von Solo-Selbstständigen genauer anguckst, siehst du, dass jede Seite ihre Aufgabe hat. Die Aufgabe der Startseite kennst du bereits: einen Überblick geben.
Überblick heißt aber auch: Fokussiere dich aufs Wesentliche und heb dir Details für später auf. Meist deutlich zu früh in der Kommunikation sind u.a. folgende Dinge:
- Preise müssen nicht auf der Startseite stehen, sondern sind besser auf der Angebotsseite aufgehoben.
- Der Ablauf der Zusammenarbeit passt ebenfalls besser auf die Angebotsseite oder in die Mail nach dem Kauf.
- Eine Anfahrtsskizze zu dir muss nicht auf die Startseite, sondern passt besser auf die Kontaktseite.
- Mögliche Folgeangebote, die man nutzen kann, wenn man schon einmal bei dir war, sind ebenfalls nicht nötig an dieser Stelle (bzw. empfehle ich eh nur bedingt auf die Website zu packen).
- Genutzte Methoden in deiner Arbeit müssen nicht schon auf der Startseite im Detail genannt werden.
Beim Website-Texten geht’s ganz viel darum, die relevanten Informationen an die richtigen Stellen zu packen und nicht überall alles zu platzieren. Das wirkt nämlich sehr schnell sehr überladen und dadurch auch überfordernd. Auch wenn es mit einem Servicecharakter angedacht ist, hilft viel nicht immer viel. Nur Mut, du musst wirklich keinen Roman auf deine Startseite packen.
Kernformel für erfolgreiche Startseiten-Texte
Ein guter Leitgedanke für Startseiten-Texte ist: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Hab den Mut die Texte atmen zu lassen. Hab den Mut dich für ein passendes Wort zu entscheiden, auch wenn drei andere ebenfalls treffend wären. Werde so konkret wie möglich, aber bleib beim wichtigen Übersichtscharakter der Seite, der die wesentlichen Infos nennt, dann aber weiterverweist. Konkret passiert das übrigens über Links, die du von der Startseite auf deine Unterseiten setzt.
Tipp: Wünschst du dir eine einfache Umsetzungsanleitung für deine individuelle Startseite? Dann sieh dir gern mal meinen Website-Texte-Kurs „Website-Juwel“ an, damit gelingt es sehr viel leichter.
Und nun: Viel Freude und Erfolg beim Schreiben deiner Startseite!
Hast du noch eine Frage? Schreib sie mir gerne in die Kommentare!